
Meine Stubentiger

Copo, ein unmöglicher Kater
Copo stammt aus dem Tierheim in Granada. Er lebte dort bei einer Pflegefamilie, die sich nach all den Jahren immer noch nach ihm erkundigt. Copo ist jetzt ein Opa und ziemlich verfressen. Den Weg nach draussen kennt er und ich bin erst beruhigt, wenn er wieder drin ist.
Copo, der Kater, der auf der Spüle wohnt

Copo ist das Ebenbild eines Eisbären - von hinten gesehen. Durch einen Unfall hat er den Schwanz verloren, er hat nur noch ein fingerbreites Stummelchen. Auch sonst ist er nicht ganz gesund und sehr stressanfällig. Die Tränenkanäle sind zu eng und das Auge "läuft". Der Tierarzt meint, es sei nur ein Schönheitsfehler, Schmerzen hätte er keine.
Ursprünglich stammt Copo aus Spanien. Seit Mitte 2017 lebt er bei uns. Mit den Hunden hat er keine Probleme, aber die Bande macht ihm das Leben schwer. Sie legten sich in sein Körbchen, beschnuffelten ihn gegen seinen Willen und überhaupt .... reden kann er auch nicht mit ihnen. Das änderte sich, als wir das Körbchen auf die Spüle stellten, Copo hatte seine Ruhe und genießt die Wärme der Spülmaschine. Sobald ich es mir auf der Couch gemütlich mache oder am PC sitze, kommt er zum schmusen.
Wenn Copo auf die Terrasse geht, versichert er sich immer, dass die Türe offen ist. Er hat wahnsinnige Angst, ausgesperrt zu werden. Zum spielen traf er sich mit Samy im Treppenhaus. Dicke Freunde wurden sie nie, aber sie tolerierten sich.
Samy musste eingeschläfert werden und Mucki kam ins Haus.
Inzwischen hat Copo seinen Wohnsitz verlegt in die obere Wohnung. Dort wohnt er in der Wohngemeinschaft mit Mucki. Die Beiden vertragen sich sehr gut und schlafen zusammen im Bett mit dem Bettbesitzer. Am Wochenende wird es besonders gemütlich, dann schläft Dani auch noch dort.
Der Eisbär, der Wärme liebt
Mucki

Copo war einsam und er sollte einen Spielgefährten haben. Ich habe im Tierheim Augsburg nachgefragt, aber es waren zu dieser Zeit keine passenden Tiere zu haben.
Über ebay-Kleinanzeigen wurden 2 Kater angeboten. Sie sollten auch nur zusammen abgegeben werden. Die Familie hatte ein Baby bekommen und seitdem sei der ältere Kater unsauber geworden und hätte das Baby angegriffen. Zugegeben, es war merkwürdig. Warum BEIDE Kater abgeben, wenn nur EINER Schwierigkeiten macht? Die Halter hätten ihn auch ins Tierheim geben können, aber das war ihnen zu teuer. Das Tierheim erhob nämlich eine Abgabegebühr. Die Halter hatten auch versucht, ihn einschläfern zu lassen, aber kein Tierarzt tötet ein an sich gesundes Tier. Meiner Meinung nach sollten beide Kater einfach verschwinden! So nahmen wir sie beide mit. Die Kater waren struppig, das Fell war glanzlos, der ältere Kater hatte mit seinen 7 Jahren schon keine Zähne mehr. Auf meine Frage nach den Fressgewohnheiten antworteten die Halter " Wir kaufen nur das Billigste". Na prima. Alles klar.
Zu Hause angekommen versteckten sich beide Kater. Copo blieb erst einmal in seinem Bereich und sollte langsam an die Neuen gewöhnt werden. Am anderen Morgen war die Katastrophe da. Eine eingepinkelte Tastatur und ein durchdringender Gestank im Wäschekorb. Tagelang betrachtete ich mit Grauen das Geschehen. Jeden Morgen die bange Frage: was ist heute wieder? Es stellte sich sich heraus, dass der kleine Mucki regelmäßig vom dem älteren Lucky vertrimmt wurde. Der Ältere ließ den Kleinen nicht auf die Toilette, obwohl die 2 Toiletten räumlich getrennt waren. Die Unsauberkeit wurde besser, nachdem beide unter Aufsicht nach draußen durften. Nach 3 Wochen mit bestem Futter waren beide Kater in einer guten Verfassung. Als Lucky begann, dem Kleinen auch das Futter streitig zu machen, entschieden wir uns dazu, den Großen weg zu geben.
Ich hatte mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Das Tierheim in Augsburg nahm den Großen gegen eine Abgebegebühr von 80€ auf . Der Kater konnte bereits nach 14 Tagen in ein neues Zuhause umziehen. Er wird von einer äteren Frau als Einzelkater gehalten und Kater und Mensch finden das prima.
Vom Tag der Trennung an brauchte ich keine Pfütze mehr weg zu wischen. Mucki blühte auf und Copo konnte endlich mit seinem Spielgefährten zusammengeführt werden.
Jetzt nach 1/2 Jahr sind Mucki und Copo ein Dream-Team. Beide benutzen die gleiche Toilette, fressen und schlafen zusammen.
Nachtrag: April 2021
Mucki ist zu einem verkappten Hund mutiert. Einen solchen Kater hatte ich noch nie. Er quatscht einem die Ohren voll, er versteht alles. Er kennt die Uhr und sämtliche Nachbarn. Er liebt die Kinder und hat viele Freunde. Er ist ein reiner Gourmet, sehr wählerisch. Das bringt mich manchmal zur Verzweiflung.
Die beiden Kater haben wieder 2 getrennte Toiletten und 2 verschiedene Kratzbäume.
Mucki kommt manchmal nach unten und verschwindet dann im Nähzimmer. Haidi geht täglich nach oben in die Wohnung und schaut nach, ob dort alles in Ordnung ist.
Sie kommt mit beiden Katern gut zurecht.
Mucki, der Vagabund

Schon oft habe ich gehört, dass Katzen sich selbständig ein anderes Zuhause suchen. Jetzt habe ich es persönlich erfahren müssen. Es war nicht außergewöhnlich, dass Mucki halbe und ganze (Sommer)- Nächte lang nicht da war. Spätestens am anderen Abend war ich sehr unruhig und besorgt, wenn er noch nicht zurückgekehrt war. Manchmal schlief er dann seelenruhig im Treppenhaus unter dem Dachboden. Ich habe dort meinen Kissenvorrat liegen. Manchmal klopfte er mitten in der Nacht an die Wohnungstür und verschlief den Vormittag ziemlich erschöpft. Was hatte er nachts getrieben?
Vor einigen Wochen veränderte sich sein Verhalten.
Da war er ganze 2 Tage und Nächte lang verschwunden, saß auf einmal vor der Haustür und wollte nicht reinkommen. Ich trug ihn nach oben. Er wollte nicht fressen, fauchte Copo an und verschwand dann gleich wieder über den Balkon und das Garagendach auf das Nachbargrundstück. Das wiederholte sich mehrmals.
Als er eines Nachts nach Hause kam, war er eiskalt. War er irgendwo irrtümlich eingesperrt worden?
Natürlich machte ich mir Gedanken. Was war passiert? Mit Schrecken ist mir eingefallen, dass er nicht gechipt ist.
Hatte er Angst vor den Hunden? Fina und Flori jagten ihn über den Zaun, sobald sie ihn im Garten sahen, wobei Flori die Antreiberin war.
Mucki ist kein Kämpfer. Ich wünschte, er hätte den Hunden richtig eins auf die Nase gehauen, aber er bringt sich lieber in Sicherheit.
Jeder Mensch in unserer Straße kennt ihn. Jeder liebt ihn.
In der letzten Woche kam er wieder auf einige Minuten vorbei, fraß ein paar Leckerlis und verschwand dann wieder.
Heute Nacht (21.9.) hatte er den Weg durch den Keller genommen und sich auf den Kissen im Treppenhaus ausgeschlafen.
Ich habe erfahren, dass Mucki sich einige Futterstellen in der Nachbarschaft erschlossen hat. Hat er eine neue Familie gefunden, vielleicht sogar mehrere? Die Ungewissheit in der Zeit zwischen den Besuchen quält mich.
Ich hoffe, dass Mucki niemals in böse Hände fällt und immer mal wieder vorbei kommt um mir zu sagen: Hey, alles gut. Ich lebe noch und genieße mein Vagabundenleben.