
Meine Fina aus Rumänien
Fina - auf die Pfoten muss man Welpen schauen

Nachdem Sternchen gestorben war, fühlten sich die Hunde nicht mehr wohl. Die Rudelordnung war aufgehoben. Ein neues Familienmitglied wurde gesucht. So stöberte ich nächtelang auf allen bekannten Plattformen. Ich war ganz schön erschrocken, was mittlerweile als Kaufpreis gefordert wurde. Tierliebe ist gut, aber abzocken lassen wollte ich mich nicht. Irgendwie muss das Finanzielle doch im Rahmen bleiben. Das Thema habe ich ja schon öfters behandelt. Ich habe mit verschiedenen Orgas Kontakt aufgenommen und es passte einfach nichts so richtig. Einen "Problemhund" wollte ich nicht. Zu alt und zu groß sollte er auch nicht sein. Rüde war ausgeschlossen. Dann entdeckte ich online das 7 Monate alte Fienchen im Tierheim Lechleite in Derching. Die Bilder zeigten Fina aber mit 3 Monaten. Das wusste ich aber nicht. Ich verliebte mich sofort. Das heißt, von allen Hunden dieser Seite in die ich mich verliebt hat, war sie die Favoritin.
Ich vereinbarte für den 24.6.17 einen Besuchstermin und konnte das Treffen kaum erwarten. Und dann wurde mir statt eines Winzlings ein Riesenbaby gebracht. Welpen wachsen! Das war mir irgendwie nicht so klar. Haidi hatten wir zum Kennenlernen mitgenommen. Die Beiden beschnuffelten sich, die große Liebe war es nicht. Zumindest auch keine Abneigung. Fienchen zeigte sich zutraulich, zugleich auch ein wenig schüchtern. Im Auto verhielt sich Fienchen ganz ruhig und zuhause machte sie erst mal ein Bächlein vor die Wohnungstür. Na, das war ein Einstieg! Die Hunde nahmen sie mit freundlicher Nichtbeachtung auf und Fienchen verzog sich sofort in den Garten. Essen und Trinken lehnte sie ab. In die Wohnung kommen wollte sie auch nicht. Näherten wir ihr uns, lief sie weg. Abends fraß sie ein wenig. ließ sich auch streicheln. Ganz sicher fühlte sie sich nicht, sie schielte immer zur Tür. Lisek zeigte mal wieder seine Miesepetermanieren. Der Kater zeigte sch ebenso wenig erfreut über den Familienzuwachs. Im Fernseher wurde ein Feuerwerk gezeigt. Das erschreckte Fienchen sehr, ebenso schrecklich war für sie offensichtlich ein ein Qietsche-Huhn. Die Terrassentür ließ ich offen in den Nacht. Am Morgen lag sie vor meinem Schreibtisch, lief sofort weg, als ich kam. Fienchen schien gar nichts zu kennen. Ein Nasenschneuzen wird mit ungläubigem Gesicht registriert und die Kaffeemaschine scheint für sie ein Ungeheuer zu sein. Beim ersten Spaziergang heute früh dachte ich, dass sie mir die Arme ausreißt. Erst in der Kombination mit Lisek lief sie vernünftig. Interessant ist, dass sie sich an ihm orientiert und nicht wie gedacht an Haidi. Mit etwas Geduld wird ich das alles einspielen. Jetzt, am Nachmittag liegt sie dicht bei mir. Sie machte auch zaghafte Versuche zu spielen.
Junge Dame Fina

Ich möchte hier keine Krankengeschichte schreiben. Nur so viel: Meine Krankheit ist der Grund, dass Fina ihre Ängstlichkeit nicht ablegen konnte. Im Nobember 17 kam ich ins Krankenhaus und im Jan. 18 nochmals für eine längere Zeit. Als niemand mehr die Hunde hüten konnte, weil jeglicher Urlaub aufgebraucht war, mussten sie im Tierheim versorgt werden. Für mich und die Hunde war es der Horror.
Während der langen Genesungsphase konnte ich Fina nicht die Sicherheit geben, die so sehr gebraucht hätte.
Ich konnte das ganze Jahr mit Fina nie ausreichend lange spazieren gehen, nicht mit ihr toben und üben.
Sie selbst suchte sich Beschäftigung: Tiefe Löcher graben, Kleidungsstücke unter ihrem Lieblingsbaum horten, Müllsäcke aufreißen und nach Brauchbarem untersuchen, Schuhe zerbeißen. Natürlich hat sie duch den großen halb verwilderten Garten genügend Bewegung. Sie rennt und bellt und freut sich mit ihren Kumpels.
Den 3 Kleinen ist sie längst über den Kopf gewachsen, die lassen sich jedoch nicht die Butter vom Brot nehmen. Sie liebt Dany, macht ihrer Bestimmung als Hütehund alle Ehre. Wenn SIE meint, dass ER draussen genug herum getollt hat, treibt sie ihn unter Protestgebell seinerseits in die Wohnung. Dany ohne Zähne versucht sie dann, in den Hals zu beissen. Er droht zahnlos, ohne Wirkung. Knapp 4 kg gegen 15 kg, dabei hat Dany noch nie auch nur 1 Kratzer abbekommen durch das Spiel.
Mit 2 Jahren wiegt Fina über 22 kg und ist etwa 52 cm hoch, bei einer gefühlten Länge von 2 Metern. Sie ist auch ein wenig gelassener geworden.
Fina ist zu einer sehr lieben Hündin heran gewachsen, dabei ist sie sehr wachsam. Haidi kann inzwischen unter ihrem Bauch durchgehen, aber die beiden spielen fantastisch miteinander. Dany wird draussen immer noch als Schaf von ihr behandelt, drinnen geht sie sehr zart mit ihm um. Einmal hatte sich er wie so oft zuvor, durch den Zaun zum Nachbargrundstück gegraben. Fina war ausser sich. Seitdem darf er sich nicht mehr dem Zaun nähern, ohne dass sie sofort hinter ihm steht und ihn wegtreibt aus der verbotenen Zone. Auf der Strasse lauern für Fina immer noch lauter Gefahren, nein, Strassen sollte man ihrer Meinung nach meiden.
Im Garten, auf IHREM Grundstück wird gewacht und alles was sich bewegt, wird lautstark kommentiert. Laute Nachbarn, Flugzeuge, Gewitter, die Fahrzeuge der Müllabfuhr, zuschlagende Garagentore rechts und links - eben alles, was die Stille stört.Vor Einbrechern brauche ich keine Angst zu jhaben. Löcher zu buddeln hat sie aufgegeben. Somit besteht für mich keine Gefahr mehr, mir im Garten die Knochen zu brechen. Unter dem Lieblingsbaum sammelt sie immer noch allerlei erbeutete Schätze. leere Dosen, Socken, aus dem Bad verschleppte Unterwäsche von mir und allerlei Spielzeug. Fina wurde am 8. 1. 2019 kastriert.
Die Autofahrten zum Tierarzt nimmt sie gelassen hin, obwohl die Autoscheinwerfer sie ziemlich irritiert haben beim ersten Mal. Das kurze Stück vom Auto über den Gehweg in die Praxis erfordert höchste Konzentration. Es könnten ja irgendwelche Monster vom Himmel fallen oder sonstige Bedrohungen auftauchen. Mit jedem Tierarztbesuch wird es leichter für sie und für mich.
Fina wird 3 Jahre alt

Nicht nur Kinder, auch Hunde werden vernünftig mit den Jahren.
Fina hat inzwischen viel gelernt. Immer noch gibt es Geräusche, die sie unsicher machen. Und es gibt Nachbarn, die sie nicht ausstehen kann.
Natürlich weiß sie, dass sie nicht auf mein Bett darf - aber wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
Katzen im Garten jagen, das macht Spaß! Im Haus läßt sie die Katzen in Ruhe.
Lieblingsbeschäftigungen: fressen toben, schlafen. Reihenfolge beliebig.
Mit Dany hatte sie sich besonders angefreundet, ein wirklich lustiges Duo! Wer wird jetzt mit ihr toben, über Tische und Bänke springen?
Sommer 2020
Fina ist endlich erwachsen

Fina ist jetzt 5 Jahre und 4 Monate alt. (April 2021)
Es hat sehr lange gedauert bis Fina zu einer fröhlichen Hündin herangewachsen war. Es gab zu viele Einschnitte und zu wenig andere Aussenreize. Dazu waren ihre Ängste zu tief verwurzelt. Sie hatte sogar Angst vor den künstlichen Hasen im Garten. Ihre Menschen liebt sie heiß und innig, sogar der Kater darf sich frei in der Wohnung bewegen. Draußen geht sie an jedem Hindernis vorbei ohne dass sie uns die Leine um die Beine wickelt. Aber wehe, jemand Fremdes betritt den Garten. Gnadenlos werden Vögel und Katzen gejagt. Ich hoffe sehr, dass sie durch Flori noch freier wird. Das Therapiehaus (Holzhaus im Garten) betritt sie immer noch nicht. Die Schubkarre verknüpfte Sie immer noch mit den beiden Männern die unser Holzhaus aufgebaut hatten. Ich hatte eine neue Schaufensterpuppe gekauft für die Arbeit mit dem inneren Kind. Fina hatte bald einen Herzkasper bekommen, als ich die Puppe plazierte. Alles Gründe genug, um diesen gefährlichen Ort nicht zu betreten. Ich bin sogar froh darüber, denn sie trägt ja keine Schuhe die sie ausziehen könnte.

