
Corona und die Folgen für die Tiere
Warum Vorkontrollen wichtig sind

Vorkontrollen sind wichtig, aber adoptionswillige Menschen sehen das oft anders.
"Bei und ist alles in Ordnung". Diesen Satz habe ich schon oft gehört und dann war eben doch nicht alles in Ordnung.
Was soll .....
... eine alleinstehende berufstätige Person mit einem Welpen?
... ein Neufundländer in einer 1-Zimmer-Wohnung, womöglich noch im der 3. Etage?
... ein Herdenschutzhund mitten in der Stadt?
... ein Gebehinderter mit einem Windhund oder Husky?
... ein 40kg-1,50m-Persönchen mit einem 60kg schweren Powerpaket?
... ein richtiges Matsch-liebendes-Erdferkel in einer Wohnung mit weißem Teppichboden?
Gerade die beiden letzten Fragen wecken in mir einige unangenehme Erinnerungen.
Eine reiche Familie in unserem Nachbardorf hatte kürzlich ihren lieben alten Hund verloren und war auf der Suche nach einem Hund gleicher Rasse. Ein Tierschutzverein (Auslands-Tiervermittlung) hatte einen solchen Hund in ihrem Refugio. Einen Straßenhund, der noch nie in einer Familie gelebt hatte. Dieser lebte bis dahin frei und ungebunden in seinem Rudel in einer Roma-Siedlung, bevor man ihn einfing und in das Refugio brachte. Er wurde eingestuft als dem Menschen zugewandt und gut vermittelbar.
Der Kontakt zwischen der Familie und dem Verein kam schnell zustande und ein Termin zur Vorkontrolle wurde festgemacht. Es sollte alles möglichst schnell über die Bühne gehen und wie immer herrschte Personalmangel. Der Tierschutzverein schickte deswegen ein ganz junges unerfahrenes Mädchen zur Vorkontrolle. Den Hund kannte sie nicht, Informationen hatte sie nicht, sie sollte sich ja nur die Leute und das Haus ansehen. Und sie war begeistert von der Eleganz der Wohnung, von der kostbaren Ausstattung. Überall lagen weiße Teppiche, malerisch standen weltweit gesammelte Ölflaschen aus Ton auf der Küchenanrichte. Im Wohnzimmer stand eine wetvolle Sammlung von japanischem Geschirr. Die Hausherrin, ein sehr kapriziöses Persönchen war sehr nett. Der Hausherr hatte sein Büro ebenfalls im Haus. Das Mädchen signalisierte dem Verein die Zustimmung zur Adoption. Ich kannte die Lebensgeschichte des Hundes und intervenierte. Das konnte nicht gut gehen. Der Verein sah das anders. Ich solle mich nicht einmischen, hieß es.
Die Adoptionspapiere waren schnell unterschrieben, es war gerade ein Transport-Platz in einem Flugzeug freigeworden, den wollte man nicht ungenutzt lassen.Flugpaten sind schließlich auch nicht an jeder Ecke zu finden. Die Geschichte des Hundes hatte man geflissentlich geschönt. Die neuen Halter hatten keine Ahnung, dass sie sich ein Kuckucksei ins Nest geholt hatten. Sie fuhren erwartungsvoll zum Flughafen München, um den Schatz abzuholen. Den auserwählten Hund hatten sie nur auf Fotos gesehen. Er kam auch brav aus der Box und trottete mit zum Auto. Es war geplant, dass der Mann sich auf den Rücksitz zum Hund setzen sollte, während die Frau den Wagen steuerte. Sie setzte den Hund auf die Bank und schnallte ihn an. Dann setzte sie sich auf den Fahrersitz. Der Mann verstaute derweil die Box im Kofferraum und wollte dann ebenfalls einsteigen. Von da an nahm das Unheil seinen Lauf. Der Hund ließ den Mann nicht einsteigen! Er fletsche die Zähne und führte sich auf wie ein Tollwütiger Berserker. Letztendlich musste sich der Mann ein Taxi nehmen und für 175€ seinem Wagen hinterher fahren. Der Hund ließ den Hausherrn auch nicht zur Vordertür ins Haus hinein. In den folgenden Tagen ramponierte der Hund die Wohnung und ging den Mann mehrfach an. Gassigehen war nur mit Maulkorb möglich. nachdem ein Nachbarsjunge schwer gebissen wurde. Der Tierschutzverein weigerte sich, den Hund zurück zu nehmen. Ich wollte helfen und habe die Geschichte es Hundes in einigen Foren verbreitet. Es meldete sich niemand, der den Hund zur Pflege und Sozialisierung aufnehmen wollte. Die Foris hatten alle eine große Klappe. Die Familie wurde übel beschimpft und beleidigt und ich war wieder mal um eine Erfahrung reicher. Erschwerend kam dazu, dass der Hund anfing, ständig zu bellen und die Polizei mehrfach anrückte wegen nächtlicher Ruhestörug. Menschlich gesehen, hatte der Hund eine schlechte Sozialprognose. Die letzten Tage von seinem Tod verbrachte er alleine im schalldichten Partykeller und die Familie schrieb: Nie wieder nehmen wir einen Hund aus dem Tierschutz.
Die richtigen Fragen stellen bei Vorkontrollen
Egal, ob ein Tier vom Züchter oder aus dem Tierschutz. Hund bleibt Hund und die Bedürfnisse der Hunde sind gleich.
Rassespezifische Merkmale und Besonderheiten habe ich ausser acht gelassen in diesem Beispiel.
Ein Züchter macht in der Regel keine Vorkontrollen. Hund/Katze gegen Geld. Neue Produktion läuft schon. Aussnahmen bestätigen die Regel.
Viele Tierheime und Tierschutzorganisationen schauen schon etwas genauer hin. Vor der Übergabe besichtigt ein Beauftragter die Wohnung der Interessenten.
Corona erschwerte diese Praxis. Kontaktbeschränkungen, Personalmangel, Lockdown.
Die Aufgaben einer Vorkontrolle sollten nicht ddie einrichtung der Wohnung sein, sondern die charkterliche Einschätzung der Interessenten.
Sind sie in der Lage, einen Hund (Katze, anderes Tier) artgerecht zu halten, zu versorgen?
Im Idealfall soll die Peron den potentiellen Haltern auf den Zahn fühlen.
Herausfinden, warum sie einen Hund haben wollen.
Gespräche sind mit allen Familienmitgliedern zu führen.
Ich habe oft gehört: Mein Partner, meine Partnerin, meine Kinder wollen einen Hund. Und wer kümmert sich darum später?
Wir leben nicht in Süd-Europa wo der Hund eigenständig seinen Tag auf der Straße verbringt.
Wer nur eine Wohnung hat, muss morgens raus bei jedem Wetter. Vor dem Frühstück und vor dem Schlafengehen nochmal.
Einen Hund zu haben heißt, sein Leben mit dem Hund zu teilen.
Wir haben einen sehr großen Garten, kann einfach die Hunde raus lassen. Den Preis dafür muss ich halt zahlen. Keine gepflegten Blumenbeete, dafür ständig Matsch bei viel Regen. Die Hinterlassenschaften müssen auch aufgesammelt werden. Um in den Wald zu kommen, muss ich mit dem Auto fahren. Die Hunde können rennen und richtig Strecke machen. Ganz ohne Leine.
Ein weitaus unterschätzter Aspekt ist die Kostenfrage. Ein Hund kann mitunter richtige Löcher in den Geldbeutel reißen. Für Haidis Zahnsanierung waren im letzten Herbst auf 1 Schlag fast 1000€ zu zahlen. Der Preis für einen Urlaub, der in Corona-Zeiten eh nicht möglich ist.
Ich empfehle jedem Tierhalter eine Versicherung abzuschließen, oder es müssen bestimmte Beträge monatlich konsequent beiseite gelegt werden. Teilkasko für Tiere.
Ausgesetzte Corona-Hunde und - Katzen

Herbst/Winter 2021
Es passiert zur Zeit genau das, wovor ich und viele andere Tierfreunde gewarnt haben. Massenhaft angeschaffte Tiere verlieren ihr Zuhause. Viele Betriebe rufen die "Heimarbeiter" zurück ins Büro. Die Kinder gehen wieder zur Schule und genießen die wiedergewonnene Freiheit. Wer hat da noch Zeit, sich um den Hund zu kümmern?
Menschen können wieder reisen und nicht jeder hat Lust oder die Möglichkeit zu campen. Mit Hund in den Urlaub? Es geht, wenn man will und auf den Ballermann verzichten kann. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Hunde in der nächsten Zeit ausgesetzt werden, im schlimmsten Fall angebunden im Wald oder menschenleerem Gebiet.
Glück werden die haben, die im Tierheim abgegeben werden. Da sitzen sie dann, traumatiert und vergessen. Sie verstehen die Welt nicht mehr.
Mir blutet das Herz wenn ich an all die armen Geschöpfe denke. Ja, manchmal denke ich, dass diese gewissenlosen Tieraussetzer demnächst selbst zu den Obdachlosen gehören sollten. Was sind das für Menschen? Feige sind sie. Wollen nicht im Tierheim um Aufnahme bitten oder nach einer anderen Lösung suchen.
Die Tierheime sind übervoll.
Wenn Sie also jetzt nach einem Hund oder nach einer Katze suchen, haben Sie die besten Möglichkeiten, ein passendes Tier zu finden.
Machen Sie sich klar, dass es nicht unbedingt leicht wird. Die Tiere, die jetzt im Tierheim gelandet sind, haben einen schwierigen langen Weg hinter sich.
Einfühlsamkeit und Geduld müssen Sie mitbringen. Bauen Sie Vertrauen auf mit viel Liebe und notfalls mit fachlicher Hilfe.
Wucherpreise für Straßenhunde

Frühjahr 2021
Wann waren Sie das letzte Mal auf einer Verkaufsplattform für Hunde? Pardon, ich meine auf einer Vermittlungsseite einen Tierschutzvereins?
Ich verstehe die besondere finanzielle Lage der Tierschutzvereine und Tierheime, die Höhe der Fordrungen kann ich nicht nachvollziehen.
Es werden Preise über 400€ bis zu 520€ pro Hund verlangt. Tierliebe hin oder her, das ist zu viel. Ich würde es noch tolerieren, wenn auch die Auslandstierheime entsprechend entlohnt würden. Aber leider werden die immer noch mit Altkleidern und gespendetem Futter abgespeist. Gier hat viele Gesichter und Tierschützer sind keine Heiligen.
Der Begriff ehrenamtlich hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack. Natürlich kenne ich Tierschützer mit Leib und Seele. Persönlich kenne ich auch einige, die recht gut vom Tierhandel leben.
Gewissenlose Vermehrer sind eine überaus überflüssige Gattung von Mensch. Sie vergrößern Elend und Not in der Tierwelt. Vermutlich schwemmt der Tierhandel genug Bares in die Kasse, um davon ein bequemes Leben zu leben. Was aus den vielen meist kranken Welpen wird, interessiert die Händler nicht. Sie sehen Tiere als Ware an, nicht als fühlende Lebewesen.
Kaufen Sie keine Tiere auf einem Markt.
Kaufen Sie keine Tiere aus Mitleid. Die Tiere zahlen dafür die Zeche.
Corona fördert unseriösen Tierhandel

Update: Diesen Text habe ich Ende2020-Anfang 2021 geschrieben. Die Tierheime sind nicht mehr leer!
Die Tierheime vermitteln so viel Tiere wie noch nie und im Ausland wird fleissig nachproduziert.
Der Welpenhandel (kurze Doku frontal21) blüht, täglich werden viel zu junge kranke Hunde beschlagnahmt.
Muss es wirklich sein, dass auch noch aus Afrika, Thailand und der Karibik Hunde importiert werden?
Ist Europa schon abgegrast oder lüstet es den Interessenten nach exotischen Rassen? Kangal ist out - Australian Kelpie ist angesagt.
Nachdem die meisten importierten Hütehunde aus dem Ostblock oder der Türkei jetzt im Tierheim ihr Leben fristen, bieten findige Händler neue Rassen an.
Sollten wir nicht versuchen, erst mal im eigenen Land Ordnung zu schaffen? Wir haben bereits ein Problem mit ausgesetzten Tieren.Ich bin prinzipiell nicht dagegen, dass sich jemand seinen Hund oder seine Katze auch im Ausland sucht, wenn er/sie hier nicht fündig wird. Dann soll er auch persönlich hinfahren und ihn abholen.
Wenn Hunde und Katzen wahllos und massenweise nach Deutschland geholt werden, schafft das in Deutschland und im Ausland Probleme.
Auslandstiere werden aus ihrem Umfeld heraus gerissen, erleiden einen regelrechten Kulturschock. Sie finden sich nicht zurecht, können sich schwer eingewöhnen.
Ein afrikanischer Hund z.B. friert in unseren Breitengraden. Sein Fell ist nicht geeignet, um in der Kälte zu leben. Genetisch gesehen ist er ein Sommerhund.
Ebenfalls ist der Stoffwechsel der Hunde auf anderes Futter ausgerichtet.
Wieviel Menschen verderben sich auf Urlaubsreisen in andere Länder den Magen, vertragen das dortige Essen oder Klima nicht. Sie bekommen Bauchschmerzen oder Durchfall.
Den Hunden ergeht es nicht anders.
DER ARME KRANKE HUND! Geben Sie ihm ein Zuhause!
Und mitfühlende Tierfreunde lassen IMMER ihr Herz sprechen und der Verstand wird nieder geknüppelt.
Mit den seit Jahrzehnten wahllos eingeführten kranken Hunden, haben die "Tierschützer" auch die Mittelmeerkrankheiten ins Land geschleppt.
Und jetzt will niemand etwas davon gewusst haben.
Die Leishmaniose (Leishmaniasis, Orientbeule, Kala-Azar) ist eine tropische Infektionskrankheit, die durch Parasiten, sogenannten Leishmanien, ausgelöst wird. Die Leishmanien-Infektion kommt weltweit bei Mensch und Tier vor und wird durch die Sandmücke übertragen.
Wenn eine heimische Sandmücke bzw Gartengrasmücke einen infizierten Hund sticht und als nächstes einen gesunden Hund, kann dieser erkranken.
Entgegen der gängigen Meinung, können auch Menschen infiziert werden. Den Menschen geht zwar nicht das Fell aus, aber es entwickeln sich schwere Hautprobleme und entzündliche Prozesse.