
Notfalltaschen und Fluchtrucksäcke
Notfalltaschen

Vor einigen Monaten überfiel mich der Gedanke, mir eine Notfalltasche zu nähen, für den Fall, dass ich ins Krankenhaus müsste. Ich schob den Gedanken wieder weg. "Ja, mache ich vielleicht wenn meine anderen Projekte abgeschlossen sind." Etwa 1 Woche später konsultierte ich meinen Hausarzt wegen bestimmter Beschwerden. Er untersuchte mich und überwies mich zum Radiologen. Dort am anderen Tag nach der Untersuchung kam der Professor auf mich zu und sagte zu mir wie zu einem Kleinkind: "so, meine liebe Frau Diwo, Sie setzen sich jetzt mal in den Rollstuhl und sind ganz ruhig. Ich habe den Krankenwagen bestellt, der fährt Sie jetzt ins Krankenhaus". Peng! Und nu? Was jetzt? Nach 6 Stunden in der Notaufnahme ließ mich die Ärztin gehen. Ich bestand darauf, gehen zu müssen. Ich war nicht vorbereitet auf ein solches Geschehen.
Eine Notfalltasche steht jetzt fertig gepackt im Kleiderschrank. Verschiedene Dinge müssten dann noch dazu gepackt werden, die Liste ist an der Tasche außen befestigt.
Kleine Alles-Dabei-Taschen
Ich hatte bisher 3x sehr unschöne Bahnerlebnisse, die Züge waren auf der Strecke stehen geblieben. 1x mussten die Reisenden im Zug übernachten, niemand war für eine solche Nacht gerüstet. Seitdem habe ich einen Taschenorganizer mit meinen persönlichen Das-muss-mit-Sachen dabei. Ich brauche keinen Nagellack, keinen Lippenstift, daür aber feuchte Tücher und eine Powerbank. Um bei dem Beispiel Zug und Bahnreise zu bleiben: es gibt im Zug an jedem Sitz eine Steckdose, aber was, wenn es keinen Strom gibt?
Seit meinem letzten Tagesausflug nach Murnau habe ich auch immer ein kleines Ess-Besteck dabei. Hä? Wozu das? Samstag in Murnau, mitten in der Corona-Zeit. Die Restaurants geschlossen, aber der Supermarkt hatte geöffnet. Ich habe mich mit Lebensmittel versorgt, um sie im Park zu essen. Es gab auch Salate im Becher zu kaufen, aber da war keine Gabel mehr drin. Super. Hatte keine Lust, mit den Fingern zu essen.
Was würdest du auf eine Insel mitnehmen?
Ein sehr beliebtes Fragespiel beim Psychiater. Persönlich habe ich keine Psychiater-Erfahrung, nur beruflich hatte ich damit zu tun.
Ich fragte heute einige Bekannten und Freunde: Was würdet ihr auf eine 3-Tages-Expedition mitnehmen? Es gibt nichts zu kaufen, ihr bekommt 3 Mahlzeiten und für eine Schlafgelegenheit ist gesorgt.
Jemand sagt: "ich würde einen ganz kleinen Schraubenzieher mitnehmen. Ich brauche den für meine Brille. Wenn die kleine Schraube sich wieder lockert, kann ich sie damit festziehen." "Nee, das mache ich mit der Nagelschere", meinte ich, "oder mit dem Messer aus dem kleinen Multitool"
Meine Freundin muss immer Kaugummi dabei haben und ihr Freund mag lieber Powerriegel. Er ist viel unterwegs und hat auch immer eine kleine Taschenlampe dabei - man weiß nie, wie man sie braucht.
Jemand aus dem Runde geht nie ohne Buch aus dem Haus, eine Andere hat immer einen kleinen Müllbeutel, einen Einmal-Waschhandschuh und Hygienespray in der Tasche. Für gewisse Dinge hat Frau ein kleines Extra-Fach in Ihrer Handtasche.
Fluchtrucksack all inclusive
Wie der Name schon sagt: auf eine Flucht vorbereitet sein.
In meinen Augen ist das alles graue Theorie. Ein guter Gedanke - auf der Flucht für alles gesorgt zu haben.
Jeder Prepper, Aussteiger oder Bushcrafter stellt zumindest 1 Rucksack auf seinem Youtube-Kanal vor.
Vanessa Blank erlebte damit eine tolle Überraschung mit so einem hochpreisigen Teil. Es war kein Schlafsack im fertig gefüllten Rucksack, dafür eine Schneebrille.
Was nützt mir ein solches Designer-Stück denn wirklich? Als ich DEN sah, fiel mir eine passende Bezeichnung ein.
Der Schön-Wetter-Fluchtrucksack für eine Übernachtung im Stadtpark.
Der vorgestellte Rucksack soll für 2 Personen ausgestattet sein. Wer bekommt die Schneebrille und wer trägt später lieber die Armbinde?
Das Geld für diesen Rucksack investiere ich lieber in ein gutes Haustürschloss und bleibe gemütlich zuhause.
Und schon sind wir wieder beim Thema individuelle Bedürfnisse!
Rucksack für vorübergehende Evakuierung
Wenn Menschen vorübergehend behördlich angeordnet, stundenweise bis max 2-3 Tage lang ihre Wohnung verlassen müssen, werden sie zu einer Unterkunft mit Schlafmöglichkeit gebracht. Es gibt Helfer die sich kümmern, es gibt Einkeitsverpflegung, vieleicht auch Diätessen. Prima, wenn der Strom nicht ausgefallen ist, es genügend Steckdosen zum laden gibt. Eine Privatphsäre ist nicht möglich. Den Charakter und den Gemütszustand Ihrer Bettnachbarn kennen Sie nicht. Fühlen Sie sich unsicher?
Nehmen Sie Ihre Wertsachen mit auf die Toilette?
Auf jeden Fall müssen Sie sich eine Gürteltasche oder Bauchtasche zulegen. Vorher!
Ausweis, Bankkarte, Krankenver.Karte, Personalausweis, Wohnngsschlüssel und Geldbeutel müssen am Körper bleiben. Auch nachts. Im Schlafsack oder im Kopfkissen sind die Sachen auch sicher.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es bei einer sochen Massenunterbringung immer Leute gibt, die nicht schlafen können. Ein Keks oder 1 Zigarette und ein freundliches:
"Können Sie mal ein Auge auf meine Sachen werfen", sind ein Garant für einen ruhigen Atem.
Machen Sie sich auch bei diesem Thema eine Liste. Überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist.